birkacher notizen
Interessantes und Neues aus
Stuttgart-Birkach und Umgebung:
Die
Geschichte Inhalt:
- Die
Geschichte Birkachs
- Die Geschichte Hohenheims - Birkacher Straßennamen - Hohenheimer Straßennamen -Historische Angaben zur landschaftlichen Lage und zur Bevölkerungsentwicklung Birkachs - Quellenhinweise Klicken Sie auf ein Bild, wenn Sie es im Großformat sehen möchten.
Alte Dorfstraße: Hier war der Mittelpunkt des Dorfes mit Rathaus und Kirche. Bis 1957 hieß die Straße "Hohenheimer Straße". Aulendorfer Straße: benannt nach der Stadt Aulendorf. Die Straße gibt es erst seit 1963. Äxtlestraße: Alter Gemarkungsname "Äxtlin" Birkenhofstraße: führte auf den Birkenhof in der Alten Dorfstraße zu, der heute nicht mehr existiert. Birkenpilzstraße: Die Straße hieß bis 1957 "Talstraße". Birkheckenstraße: Nach den Hecken benannt, die früher die Straße säumten. Sie hieß bis 1957 "Stuttgarter Straße". Dinkelstraße: Benannt nach der Getreidesorte. Die Straße hieß bis 1957 "Degerlocher Weg". Ecksteinstraße: benannt nach Friedrich Eckstein (1857-1930), einem Sohn und Wohltäter Birkachs. Eckstein kam in Südafrika zu Reichtum und ließ sich als Großkaufmann in London nieder. 1902 schenkte es Birkach eine Wasserleitung und einen Kindergarten, 1909 die Elektrifizierung. Verunglimpfende Artikel des damals schon englischen Staatsbürgers während des 1. Weltkrieges veranlassten ihn wohl, auf spätere Bittbriefe nicht mehr zu reagieren. Egilolfstraße: Adliger, in dessen Schenkungsurkunde erstmalig der Name Hohenheim erwähnt wird (1100). Bis 1780 der "Totenweg", auf dem die Birkacher ihre Toten nach Plieningen brachten, weil es in Birkach noch keinen Friedhof gab. Bis 1957 war es die "Herzogstraße". Franziskaweg: Nach der Reichsgräfin Franziska von Hohenheim benannt, der 2. Frau des Herzogs Carl-Eugen von Württemberg. Grünlingweg: Die Straße hieß bis 1957 "Parkstraße". Grüninger Straße: benannt nach einem Stadtteil von Riedlingen. Bis 1957 hieß die Straße "Gartenstraße". Hinter den Gärten: Alter Gemarkungsname "Hinter Gärten" Kaiserstraße: benannt nach einem Maurerpolier, der die ersten Häuser an der Straße baute. Karl-Eugen-Weg: Nach dem Herzog von Württemberg (1728-1793) benannt. Das "K" statt einem "C" war längere Zeit Anlaß von Auseinandersetzungen über die richtige Schreibweise. Merkleweg: benannt nach einer Familie Merkle, deren Ahnenkette bis vor den 30-jährigen Krieg zurück verfolgt werden kann. Bis 1957 war es der "Herdweg". Muttergartenweg: benannt nach dem Muttergarten der staatlichen Gartenbauschule. Bis 1957 war es die "Jahnstraße". Ohnholdstraße: beannt nach einem Flurnamen. Bis 1989 hieß die Straße "Möhringer Straße". Rempisstraße: be Steinpilzweg: Die Straße hieß bis 1957 "Goethestraße". Törlesäckerstraße: benannt nach Äckern, die neben dem Asemwald lagen und mit einem Wildzaun umgeben waren; die Straßen durch den Wald waren mit Lattentoren (Törle) abgeschlossen (Thörlins Acker). Trüffelweg: Die Straße hieß bis 1957 "Schillerstraße". Welfenstraße: Birkach gehörte um 1191 zum Besitz des Herzogs Welf IV. Die Straße hieß bis 1957 "Plieninger Straße". Taldorfer Straße: benannt nach einem Stadtteil von Ravensburg. Bis 1957 war es die "Degerlocher Straße". Tiefer Weg: Nach der tiefen Lage der Straße (heute kaum mehr zu erkennen). Die zahlreichen Umbenennungen von Straßen im Jahr 1957 gehen auf den Beschluss des Verwaltungsausschusses der Stadt Stuttgart vom 5. Februar 1957 zurück. Bis dahin gab es - verursacht durch die Eingemeindungen ehemals selbständiger Orte - viele Straßennamen, die im gesamten Stadtgebiet gleich mehrfach vorkamen. Dies hatte zu Problemen sowohl bei der Postzustellung als auch bei Anfahrten zu diesen Straßen geführt. Insgesamt wurden in Stuttgart 338 Straßen umbenannt. Adornostraße: benannt nach Oscar Adorno (18782 - 1937), Präsident der Württembergischen Landwirtschaftskammer. Bis 1957 war es die "Birkacher Straße". August-von-Hartmann-Straße: A.v.H. (1764-1849), Förderer Hohenheims von 1819-1839 Emil-Wolff-Straße: E.W. (1818-1896), Professor für Chemie 1854-1894 Fruwirthstraße: Carl Fruwirth (1862-1930), Professor für Pflanzenbau in Hohenheim (1897-1907) Garbenstraße: Emmanuel Garb, Besitzer von Hohenheim von 1676-1684, seine Nachkommen "Garb" waren die Besitzer bis 1768. Heinrich-Pabst-Straße: Heinrich Wilhelm Pabst (1798-1868), Direktor Hohenheims 1845-1850 Kirchnerstraße: Oskar Kirchner (1851-1925), Professor für Botanik 1881-1914 Otto-Sander-Straße: O.S. (1885-1949), Leiter der Gartenbauschule in Hohenheim 1934-1949 Paracelsusstraße: Theophrastus Bombast von
Hohenheim, gen. Paracelsus (1493-1541), Arzt und Naturforscher aus dem
Hohenheimer Adelsgeschlecht. Schwerzstraße: Johann Nepomuk Hubert Schwerz (1759-1844), erster Direktor von Hohenheim 1818-1828 Strebelstraße: Ernst Valentin Strebel (1846-19279), Direktor von Hohenheim 1896-1912 Wrangellstraße: Margarethe von Wrangell (1877-1932), Professorin für Pflanzenernährung 1923-1932. Erste ordentliche Professorin an einer deutschen Universität. Historische
Angaben zur landschaftlichen Lage Freiherr Moser sagt in seinem "Patriotischen Archiv für Deutschland" im zweiten Band von 1785: Birkach war damals schon ein kleiner Ort. Die Bevölkerung hat gerade von 1700 bis 1800 stetig zugenommen .... Anno 1735 hatte der Ort 55 Familien, nämlich 40 Bürger, 12 Wittfrauen und 3 Beisizer. Man sieht also aus diesem kleinen Exempel, wie sehr die Population in dem Lande zugenommen habe, und es ist diese Vermehrung ohnstreitige Folge einer glücklichen Verfassung. Im Jahr 1793 macht Pfarrer Kohler folgende Angaben: Jezo im Jahr 1793 ist die Seelenzahl in Birkach 441, und besteht aus 95 Burgern und Beisizern, und 15 Witwen. In dem erst im Jahr 1782 zur hiesigen Pfarrei gekommenen Filial Riedenberg aber ist jezo die Seelenzahl 67 und besteht aus 13 Burgern und 2 Wittfrauen. Mithin die Seelenzahl beider Orte 508. Aus der Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt von 1851: Birkach, Gemeinde III. Klasse mit 1088 Einwohnern. a) Birkach: Pfarrdorf, 885 Einwohner, wovon 5 Katholiken, b) Klein-Hohenheim, königlicher Fohlenhof, 2 Einwohner, c) Riedenberg, Weiler, 201 Einwohner, wovon 1 Katholik. Evangelische Pfarrei; die Katholiken sind nach Neuhausen eingepfarrt. Zum Vergleich: Degerloch: 1450 Einwohner, Plieningen: 2568 Einwohner Aus "Das Königreich Württemberg, eine Beschreibung nach Kreisen, Oberämtern und Gemeinden" von 1904: Birkach (ca. 1140 Birckhe, 1291 Birka, 1351 Bierkach, Birkenwald), ev. Pfarrdorf, 746 Einwohner, 401 m, 10,8 km südöstlich von Stuttgart. Auf gleicher Höhe mit Hohenheim, wenige Minuten Wegs davon entfernt. Die ev. Kirche mit dem Pfarrhaus unter einem Dach, baute laut Inschrift über der Tür Herzog Karl 1780; den Herrschaftsstuhl benützte Franziska von Hohenheim. Das Kleinkinderschulgebäude stiftete 1901 der Pfarrerssohn Eckstein. Kleinhohenheim, königliche Hofdomäne, 19 Einwohner, 436 m; Riedenberg, Weiler, 257 Einwohner, 426 m. Zum Vergleich: Degerloch: 3158 Einwohner, Plieningen: 2483 Einwohner Aus einem Schulbuch "Das Amtsoberamt Stuttgart" von 1915: Die einzelnen Orte: Birkach, ev. Pfarrdorf, 1136 Einwohner, 417 ha, 401 m, 10,8 km südöstlich von Stuttgart mit der Domäne Klein-Hohenheim und dem Weiler Riedenberg, 426 m. Birkach liegt am Abhange des Ramsbachtales und erstreckt sich gegen Hohenheim. Aus "Wohin? Die schönsten Ausflüge in Württemberg" von 1921: Auf der Waldau geht man dem Königsträßchen entlang.... Beim Waldaustritt öffnet sich ein schöner Blick rechts hin auf Rohr, geradeaus auf Birkach, Kemnat und die Albkette. Das Sträßchen führt durch die Landhaus-Kolonie Schönberg (Kurhaus Schönberg, Kaffee Bauer) hinab ins Ramsbachtal, dann hinauf nach Birkach, 401 m, 1180 Einwohner (Birkenhof, Kurhaus, Krone, Lamm) ... Hier wurde 1794 die erste Industrieschule im Lande errichtet. Durch den langgestreckten Ort gelangt man auf die Straße nach Hohenheim, 391 m (Speisemeisterei, Herzog Karl) ... Von der Schlosskuppel (wie auch vom Garten) hat man eine prächtige Aussicht vom Hohenstaufen bis zum Rossberg, ähnlich wie vom Degerlocher Turm. Vorstehende Texte sind der Broschüre "Birkach und Hohenheim - ein Begleiter auf Ihren Spaziergängen" entnommen, welche der Bürger- und Kulturverein Stuttgart-Birkach e.V. im Jahr 1997 herausgegeben hat. Leider ist diese schöne bebilderte Broschüre vergriffen. Insgesamt können wir folgende Quellen zur Geschichte Birkachs und Hohenheims benennen: Birkacher Notizen
1967 - 2007
|